Die natürliche und selbstgemachte Alternative zu Anti-Aging, Aloe Vera und Co.
Ich verschenke sehr gerne individuell zusammengestellte Beautyboxen und verbringe zum Teil Stunden in der Drogerie um das Richtige dafür auszusuchen. Nagut, ich gebe zu, ich brauche auch generell recht lange mich zu entscheiden. Trotz der schweren Entscheidungen, die damit verbunden sind, ist so eine Box ein tolles Geschenk. Noch dazu wenn die Beautyprodukte selbst und mit viel Liebe gemacht sind. (Es geht auch ohne Liebe, aber dann lässt die Wirkung schnell nach).
Selbstgemachte Beautyprodukte – hier weißt du was drin ist
Wie schon erwähnt bin ich bei der Auswahl diverser Kosmetika in den Drogeriemärkten oft überfordert. Das liegt zum einen an den vielen Düften, Marken und Variationen, zum Anderen auch an dem großen Angebot an Produkten selbst. Allein für die Haare gibt es ein Shampoo, eine Spülung, eine Kur, eine Maske, ein Öl, eine Pflege etc. Bei solch einer Auswahl kann man schon einmal leicht den Überblick verlieren. Noch dazu enthält das meiste so viele -ole und -ide, dass man die Hauptbestandteile erst recht nicht kennt.
Früher reichte eine Kernseife für die Dusche und vielleicht noch eine Nivea Creme zum eincremen danach. Die Lippen glänzten noch vom letzten Speckbrot und für ein entspannendes „Wohlfühlbad“ blieb sowieso meistens keine Zeit. Dieser Beitrag soll jetzt keine Hommage an die Jugendzeit meiner Großeltern werden, nein! Aber ich bin der Meinung, dass wir heute wesentlich mehr dieser Beautyprodukte im Schrank haben, als wir bräuchten. Mich nicht ausgenommen. Da ich trotz allem ein Fan von Beautyboxen bin, auch wenn es jetzt etwas widersprüchlich klingt, wollte ich die Kosmetikprodukte zumindest selber machen. Somit weiß ich was drinnen ist und es ist zudem persönlicher als gekaufte Produkte.
Wo bekomme ich alle Zutaten und spare ich damit wirklich Geld?
Einkaufsliste abarbeiten
Als ich nach Rezepten für meine Kosmetika gesucht habe, stand ich bei vielen Zutaten vor folgendem Problem: Wo bekomme ich das her? Wer sich zum ersten Mal an selbstgemachte Beautyprodukte heranwagt, stellt sich vielleicht dieselbe Frage. Daher möchte ich euch für den Einkauf ein paar Tipps geben: Einen großen Teil der Zutaten bekommt ihr im Supermarkt. Dazu gehören: Öl, Natron, Meersalz, Milchpulver, Zitrone, Kristallzucker und Maisstärke. Erstaunlich viel gibt es auch in der Apotheke: Bienenwachs, Sheabutter, Zitronensäure, ätherische Öle, Lebensmittelfarben. Getrocknete Blüten und auch ätherische Öle bekommt ihr im Reformhaus oder ihr trocknet die Blüten einfach selber. Den Rest bekommt ihr in der Drogerie: Melkfett und Lippenstift.
Money, Money, Money
… wäre nicht nur lustig in der Welt der Reichen. Leider kann ich euch mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass ihr euch mit den selbstgemachten Kosmetikprodukten kein Geld erspart. Zumindest nicht bei einer geringen Menge. Erst wenn ihr wesentlich mehr dieser Produkte selbst macht, kann es sich auszahlen. Leider sind vor allem die ätherischen Öle recht teuer wenn ihr nur ein paar Tropfen davon verwendet. Und für den Einkauf in der Apotheke blieb der eine oder andere Euro liegen. Wobei der Grund für die ausbleibende Kostenersparnis insbesondere darin liegt, dass ihr die Sachen meistens nur in größeren Mengen bekommt, als ihr braucht. Wenn man zum Beispiel einen ganzen Tigel Melkfett auf zwei kleine Gläser Lipgloss umrechnet, ist es recht viel. Wenn ihr allerdings mehr macht und den ganzen Tigel verbraucht, kann es sich schon lohnen (:
Lipgloss
Melkfett Öl (Olivenöl) Bienenwachs Alter Lippenstift
Für den Lipgloss etwas Melkfett zusammen mit ein paar Tropfen hochwertigem Öl (beispielsweise Olivenöl) vermischen. Von einem alten Lippenstift mit einem Messer ein paar feine Stücke abschneiden und gut mit dem Melkfett vermischen. Nachdem ich mich bei so etwas nicht immer an das Rezept halte, sondern mich mehr auf mein Gefühl verlasse, fällt es mir schwer euch genaue Mengenangaben zu nennen. Um den Daumen herum würde ich sagen einen gehäuften Esslöffel an Melkfett mit einem Teelöffel Öl vermischen und ein 1/5 vom Lippenstift hinzugeben (bei dunklen Tönen eher weniger, ist aber Geschmackssache und daher variabel).
Ca. 5g Bienenwachs schmelzen, die Melkfettmischung hinzugeben und so lange erwärmen, bis die Masse komplett flüssig ist. Dabei verleiht das Wachs der Mischung einen besonderen Perlglanz. Jetzt könnt ihr den Lipgloss ganz einfach in ein vorher vorbereitetes Gefäß abfüllen und abkühlen lassen. Somit verbinden sich zum einen die Fette besser und ihr tut euch außerdem leichter beim Abfüllen. Besonders gut eignen sich dafür kleine Marmeladegläser.
Badesalz
Grobes Meersalz Getrocknete Blüten Ätherische Öle Milchpulver (Lebensmittelfarbe) Öl
Hier kann ich euch wirklich nur empfehlen nach eigenen Vorlieben vorzugehen. Sowohl Mengen als auch Zutaten sind fast alle frei wählbar. Nehmt euch eine größere Menge an Meersalz (ich habe gleich 1 kg im Supermarkt gekauft – natürlich nicht alles verwendet, aber mit ein paar Esslöffel kommt ihr hier nicht weit) und gebt immer wieder ein paar Löffel Milchpulver dazu. Zwischendurch immer wieder umrühren, dann seht ihr gleich wann es zu viel wird und sich größere Klumpen bilden.
Dazu gebt ihr dann ein ätherisches Öl nach Wahl und reibt ein paar getrocknete Blütenblätter hinein. Ich habe Rosenknospen und Grapefruit Öl verwendet. Wer möchte kann sein Werk noch etwas bunter gestalten und eine Messerspitze Lebensmittelfarbe untermischen. Zum Schluss noch einen Schuss Öl dazu, in eine schöne Flasche füllen und fertig ist das Badesalz.
Zitronen Bodypeeling
Kristallzucker Zitrone Ätherisches Öl Öl
Noch schneller als das Badesalz, könnt ihr in ein paar Minuten ein natürliches Body Peeling zaubern. Dazu einfach Zucker mit etwas Zitronensaft, Öl und einem ätherischen Öl (vorzugsweiße Zitrone, Limette, oder Zitronengras) vermengen – fertig! Und, zu viel versprochen? Die Zuckerkristalle sind nicht so scharfkantig wie Salzkristalle, das Öl und die Zitrone pflegen die Haut und ätherische Öl lassen euch frisch und fruchtig duften.
Badeperlen
Natron Zitronensäure (Pulver) Maisstärke Sheabutter (Milchpulver)
Für die Badeperlen nehmt ca. 200g Natron, 100g Zitronensäure, 50g Maisstärke und mischt alles zusammen. Dann die Sheabutter im Wasserbad schmelzen und zu den übrigen Zutaten hinzugeben. Für ein pflegendes Badewasser könnt ihr noch ein paar Löffel Milchpulver hineinmischen. Jetzt könnt ihr euren Badeperlen noch eine persönliche Note verleihen und diverse Duftöle, Farbe und Blütenblätter dazugeben.
Ich habe meine Masse auf drei Schüsseln aufgeteilt und drei unterschiedliche Variationen gemacht. Einmal in rosa mit Rosenblüten, gelb mit Grapefruit und grün mit Zitrone. Jetzt geht es ans Formen. Dafür könnt ihr beispielsweise Eiswürfelformen oder kleine Backformen verwenden. Wichtig ist, dass die Masse fest zusammengepresst wird. Sollte es zu sehr krümeln, einfach noch mehr Fett hinzufügen bis sich die Kugeln gut formen lassen.
WICHTIG: Kein Wasser hinzugeben, sonst sprudelt es schon vor der Badewanne!
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