Was braucht ihr dafür?
Es mag nach viel Aufwand klingen, doch mit ein paar kleinen Hilfsmitteln könnt ihr eure eigenen Wunschmotive schnell verwirklichen. Neben einem entsprechenden Stück Holz, ist ein Laserdrucker und spezieller Transferkleber notwendig. Den bekommt ihr im Bastelgeschäft oder auch auf Amazon. Weiters braucht ihr einen weichen Pinsel, einen Schwamm, eine Schüssel mit Wasser und natürlich einen Computer für die Motivvorbereitung.
Motiv vorbereiten
Ein Spruch, ein Foto, eine Zeichnung oder eine Grafik – was ihr auf euer Holzstück bringen wollt, bleibt euch überlassen. Alles ist möglich, jedoch ist bei gewissen Motiven Vorsicht geboten. Im Druck wird mit dem subtraktiven Farbraum CMYK gearbeitet, der auf einem weißen Untergrund basiert. Die Farben werden so gemischt, dass sie beim Druck auf weißem Papier das gewünschte Ergebnis erzielen. Daher sieht derselbe Druck auch auf jedem Papier unterschiedlich aus, je nach Weißheitsgrad, Grammatur, Oberflächenstruktur etc.
Beim Fotodruck auf Holz wird das gedruckte Bild auf das Holz geklebt und das Papier anschließend wieder abgerubbelt. Besonders an hellen Stellen mit wenig Farbauftrag kann das Bild daher vom ursprünglichen Ausdruck abweichen. Ein Foto wirkt möglicherweise etwas transparent und kontrastärmer. Ein schöneres Ergebnis erzielt ihr auf einem weiß lackierten Untergrund. Perfekt funktionieren reine schwarz-weiß Motive wie in meinem Beispiel. (Foto von einem zweiten Projekt)
Messt euer Holzstück zuerst ab und passt die Grafik dann dementsprechend daran an. Gaaanz wichtig ist, vor allem bei Schrift, dass ihr euer Motiv spiegelt. Sonst wird’s unleserlich ;) Tipp: Sorgt dafür dass das Holzstück komplett mit Papier bedekt ist, insofern das Motiv in weiß auslauft, sprich kein Foto ist, das direkt am Rand ausgeschnitten wird. Beim wegrubbeln können immernoch Rückstände zurückbleiben und somit vermeidet ihr eventuelle sichtbare Kanten auf dem Holzstück. Ist das Motiv größer als das Maximum eures Druckers (meist A4), könnt ihr es auch wie im obigen Bild stückeln.
Ausdruck aufkaschieren
Mit dem Transferkleber muss nun das Holz gründlich, aber nicht zu dick eingepinselt werden. Gleichmäßig und komplett bis zum Rand.
Nun nehmt beispielsweise eine dickere Zeitung zur Hand, legt den Ausdruck an der Unterkante des Holzes an und drückt es mit dem Zeitungsrücken Stück für Stück am Holz fest. Genau wie früher beim Einbinden der Schulbücher ;) Ein Lineal empfehle ich deshalb nicht, weil es für das dünne (und nasse) Papier zu scharfkantig ist. Natürlich funktioniert es auch, die Gefahr des Durchreissens steigt jedoch. Nun müsst ihr den Ausdruck ganz fest auf das Holz pressen, aber vorsichtig. Dazu könnt ihr eine Tapetenrolle verwenden oder ihr macht es wie ich, legt das Holz auf den Boden, legt eine Platte darauf und stellt euch drauf :D Eventuell noch ein wenig hin und her steigen und anschließend ca. einen Tag trocknen lassen.
Papier abrubbeln
Nachdem das Motiv so nicht besonders gut sichtbar ist, gehört das überflüssige Papier wieder weg. Nach ausgiebiger Trockenzeit, schnappt euch den Schwamm und weicht den Fotodruck ordentlich ein. Noch nicht rubbeln, einfach nur befeuchten. Gebt dem Papier etwas Zeit das Wasser aufzusaugen und geht danach erneut mit dem Schwamm drüber (Bitte nur befeuchten und nicht überfluten). Wenn ihr mit der glatten Hand mit wenig Druck über das Papier streicht und es beginnt sich abzulösen, könnt ihr rubbeln.
Mit einem weichen Schwamm kommt ihr vor allem an den weißen Flächen gut voran. Sobald ihr zum Druck gelangt, slow down, und macht vorsichtig mit dem Finger weiter. Nach kurzer Zeit habt ihr ein Gefühl dafür wie stark ihr aufdrücken könnt um alles abzubekommen, jedoch ohne dass sich der Druck mitablöst. Dabei müsst ihr das Papier immer wieder befeuchten.
Endergebnis
Möglicherweise gehen an manchen Stellen kleine Stücke des Drucks beim Abrubbeln mit, da zu wenig Kleber drauf war, es nicht fest genug aufs Holz geklebt wurde oder einfach durchs rubbeln. Bei mir war es kaum der Fall, doch es kann durchaus passieren. Ideal ist daher ein Motiv, das mit kleinen Schönheitsfehlern leben kann.
Wie mir mein Nachbar kürzlich gezeigt hat, funktioniert der Fotodruck auch auf anderen Oberflächen hervorragend. Beispielsweise auf Fließen, Porzellan oder Glas. Genauere Informationen findet ihr meist auf dem Kleberetikett.
Comments